Das SimBench Projekt

Simulationsdatenbasis zum einheitlichen Vergleich von innovativen Lösungen im Bereich der Netzanalyse, Netzplanung und Netzbetriebsführung

Die Entwicklung von Lösungen und Algorithmen zur Verbesserung heutiger Netzanalysen, Netzplanungen und Netzbetriebsführungen kann häufig nicht sinnvoll unabhängig von vertraulichen Netzdaten von Netzbetreibern durchgeführt werden. Aufgrund der Vertraulichkeit der Netzdaten und der damit verbundenen Ergebnisse, dürfen diese nur eingeschränkt veröffentlicht werden, sodass eine Transparenz und Reproduzierbarkeit nicht gewährleistet ist. Außerdem ist durch netzspezifische Lösungen die Vergleichbarkeit eingeschränkt.

Hauptziel des SimBench-Projekts ist die Entwicklung eines Benchmark-Datensatzes für Lösungen definierter Anwendungsfälle im Bereich der Netzanalyse, Netzplanung und Netzbetriebsführung. Durch eine öffentliche und kostenfreie Bereitstellung des Benchmark-Datensatzes soll die Entwicklung neuer Methoden und Lösungen unabhängig von nicht öffentlich verfügbaren einzelnen Netzdatensätzen erfolgen und somit eine Vergleichbarkeit verschiedener Entwicklungen auf diesen Gebieten gewährleistet werden. Hierzu erfolgt die Bereitstellung eines vollständigen Datensatzes, welcher einen großen Umfang vordefinierter Anwendungsfälle erfasst. Das bedeutet, dass die Notwendigkeit von zusätzlichen Annahmen zur Entwicklung von innovativen Berechnungsmethoden minimiert werden soll und dadurch Vergleiche auf einer einheitlichen Datengrundlage möglich sind. Durch eine Evaluierung der Anwendbarkeit des SimBench-Datensatzes und einem Abgleich mit realen Netzdaten kann die Relevanz des Datensatzes sichergestellt werden. Die zugrundeliegende Methodik soll ebenfalls frei verfügbar sein, garantiert die Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Vorhabens und ermöglicht außerdem eine Erweiterbarkeit des Benchmark-Datensatzes für die Zukunft. Außerdem ist eine Prüfung der Übertragbarkeit der Methoden auf Gas- oder Wärmenetze vorgesehen.

Das Projekt, mit einer ursprünglichen Laufzeit von drei Jahren (01.11.2015 – 30.10.2018), wurde um ein halbes Jahr bis zum 30.04.2019 verlängert und wird in enger Kooperation zwischen dem Fachgebiet e²n der Universität Kassel (Prof. Braun), dem IAEW der RWTH Aachen (Prof. Moser), dem ie3 der TU Dortmund (Prof. Rehtanz) und dem Fraunhofer IEE bearbeitet. Zudem beteiligt sich ein Industriearbeitskreis, dem namhafte deutsche Verteilnetzbetreiber zugehören.